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am 08 Jul 2019 - 20:00
Gründächer, kleine Biotope die sich jeder leisten kann. Es muss nicht immer ein komplettes Gründach auf dem Einfamilienhaus sein, auch kleine Dachflächen bieten die Möglichkeit ein kleines Stück Natur zu schaffen bzw. zu erhalten. Die Abbildung zeigt ein kleines, ca. 8 qm großes Gründach an unserem Büro. Hier wurde die Dachfläche einer Kellerüberdachung begrünt. Die Fläche besteht nun im 2. Jahr und steht jetzt voll in Blüte. Viele Insekten besuchen täglich dieses kleine Biotop. Bei unserem Großprojekt, der Seniorenwohnanlage Uhlenbusch am Plöner See, wurden alle Dächer der 30 Wohneinheiten (Bungalows, Doppelhäuser und Reihenhäuser) begrünt. Die so enstandene Dachfläche ist größer als die versiegelte Fläche durch die Häuser. Der Eingriff in die Natur wurde durch diese Maßnahme stark reduziert und als Nebeneffekt freuen sich die Bewohner über das gute Raumklima, zu dem auch die Bedachung beiträgt. Gründächer haben aber auch noch einen weiteren Vorteil. Treten innerhalb kurzer Zeit sehr große Niederschlagsmengen auf (Starkregenfälle), dann wirken Gründächer wie ein Schwamm. Sie saugen große Mengen Wasser auf und geben überschüssiges Wasser erst verzögert an die Kanalisation bzw. Regenwasserversickerung ab. Gründächer entlasten somit die Regenentwässerungen der Städte und Gemeinden die an solchen Situationen meist überfordert sind. Vielerorts werden deshalb diese Dächer auch außerhalb der in den Bebauungsplänen festgesetzten Regeln als Abweichung problemlos genehmigt, in einigen Städten sogar besonders gefördert. Die anschließend stattfindenede Verdunstung dieser Speicherflächen kühlt zudem die Umgebungsluft zusätzlich ab (Verdunstungskälte). Gründächer wirken auf das Klima wie eine Klimaanlage ohne elektrische Energie zu verbrauchen. Gründächer lohnen sich für jeden der ökologisch bauen möchte, egal ob große Fläche oder nur auf dem Carport oder dem Gerätehaus im Garten!