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Ökologisch bauen, ökologisches Holzhaus

Ökologisch bauen

Ökologisches Holzhaus - Der Wald übernimmt in unserem Lebensraum vielfältige Aufgaben. Er dient uns als Ökosystem und trägt entscheidend zum Faktor Klima bei. Er ist der Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere und trägt unserem Gemeinwohl zur Erholung bei. Wir nutzen für unsere Häuser den Wald als Wirtschaftsfaktor zur Lieferung des Rohstoffes Holz, welcher für unsere Häuser zum Baumaterial veredelt wird. Das Holz unserer Häuser, stammt überwiegend aus deutschen und schwedischen Wäldern, die mit nachhaltiger Forstwirtschaft zum Schutz und der Erhaltung der Wälder bewirtschaftet werden.

Holz - Als nachwachsender Rohstoff, Baustoff und Werkstoff nimmt er eine einzigartige Position in unserem Lebensraum ein. Es wächst mehr Holz in unseren Wäldern nach, als was für den Holzhausbau verbraucht wird. Aus Holz werden, Häuser, Brücken aber auch filigrane Musikinstrumente geschaffen. Seine Eigenschaften machen ihn auch unvergleichlich. Holz wird bei uns in der Bereichen der Wände (als Wandstiele), der Dachkonstruktionen (Sparren, Pfetten, Latten) sowie für die Fassade eingesetzt.

Zellulose – Zellulose wird zur Dämmung unserer Häuser verwendet. Das Zellulosematerial stammt aus alten Zeitungen die für ihre neue Bestimmung als Dämmmaterial recycelt und aufbereitet wurden. Auch Zellulose wird aus Holzfasern gewonnen. Zellulose wird von uns aufgrund der höheren Raumdichte für einen besseren sommerlichen Wärmeschutz, seiner fugenfreien Verarbeitung und aufgrund der besseren Ökobilanz bevorzugt.

Holzfaserdämmung – Sie sind der dritte Baustoff der aus dem Rohstoff Holz hergestellt wird. Wir verwenden diese Platten immer dort zur Dämmung wo der Einsatz der Zellulose nicht wirtschaftlich ist.

KvH - Konstruktionsvollholz kommt im Standard bei allen Wänden zum Einsatz. Dieses trockene, allseitig gehobelte, veredelte Bauholz wird in unseren Häusern ohne chemischen Holzschutz, naturbelassen verbaut. Einzig der konstruktive Holzschutz reicht hierfür aus. Bereiche die einen besonderen Holzschutz erfordern werden dann mit Hölzern höherer Resistenz wie. z.B. Lärchenholz ausgeführt.

Stegträger – Für den Bau unserer Häuser verwenden wir im Bereich der Außenwände ab einer gewissen Wandstärke überwiegend Stegträger. Stegträger bestehen aus zwei Gurten die aus Vollholz oder Furnierschichtholz und gefertigt und im Zwischenraum mit Hartfasersteg verleimt werden. Durch den Einsatz der Stegträger wird der Holzverbrauch entscheiden reduziert. Ein weitere Vorteil ist die bessere Wärmedämmung aufgrund des geringeren Holzanteils in den Aussenwänden.

OSB-Platte – OSB Platten oder Grobspanplatten gehören ebenfalls zur Gruppe der Holzwerkstoffe. Ihre lange, schlanke Späne, ein Abfallprodukt der Furnier und Sperrholzindustrie, wird zu großen Bauplatten verleimt. Diese Platten kommen in den Wänden und der Decke zum Einsatz.

Rauspundschalung - alternativ zur OSB Platte kann auch naturblessene Holz in Form einer Rauspundschalung in Nut-und Feder verwendet werden.

MDF Platten – Sie wird auch als mitteldichte Holzfaserplatte oder mitteldichte Faserplatte bezeichnet und gehört ebenfalls zur Gruppe der Holzwerkstoffe. Sie werden in den Außenwänden (Außenseite) und in einigen Fällen auch als Dachplatte anstelle einer Unterspannbahn verwendet.

Gipskartonplatten – Gipskartonplatten werden üblicherweise aus Naturgipse, die im Bergbau gewonnen werden, oder REA Gipse hergestellt. REA-Gips sind ein Abfallprodukt das in Braunkohlekraftwerken anfällt. Grundsätzlich sind beide Materialien als gleichwertig anzusehen, wobei der Naturgips besser biegbar ist.

Dampfbremsen – Unsere Dampfbremsen bestehen aus einem Polypropylen Vlies mit gleicher Armierung sowie einer Polyethylen-Copolymer Membran die einen feuchtevariablen Diffusionswiderstand zum Schutz der Konstruktion bilden. Mit der INTELLO Plus kommmt bei uns der Testsieger der Stiftung Warentest bei uns zum Einsatz. Alternativ können auf Wunsch auch Dampfbremsen aus Baupappe verwendet werden. In diesem Fall kommt das System DB+ von pro clima zum Einsatz.

Dacheindeckung – Im Standard verwenden wir derzeit Dacheindeckungen aus Beton und im Einzelfall aus Tonbaustoffen oder Blecheindeckungen. Auf Wunsch kommen Dachbegrünungen zum Einsatz, wofur unterschiedliche Aufbauvarianten zur Wahl stehen.

Mineralwolle – Leider entscheiden sich immer noch einige Kunden gegen die Zellulose und für die Mineralwolle als Baustoff zur Wärmedämmung des Hauses. Mineralwolle wird zu einem großen Anteil aus Altglas gewonnen. Sie bietet zwar gute Dämmeigenschaften, Ihr Energieverbrauch bei der Herstellung ist jedoch sehr hoch. Mineralwolle wird von uns seit geraumer Zeit nicht mehr verwendet. Einzige Ausnahme ist, wenn dies für den Brandschutz zwingend erforderlich ist und seitens der Auftraggeber oder den Behörden gefordert wird. Da selbst kleinste Reste später als Sondermüll entsorgt werden müssen, entspricht dieses Material nicht dem Gedanken vom ökologischen Hausbau.

Hier nun endet unsere kurze Ausführung. Wenn Sie umfangreichere Informationen wünschen, dann stellen wir Ihnen diese auf Wunsch gerne zur Verfügung.

Ökologisch bauen

Nachhaltigkeit bestimmt wesentlich unsere Arbeit. Unser Ziel ist der minimierte Einsatz von Ressourcen sowie die Verringerung des Energieverbrauchs und das Erreichen eines möglich langen Lebenszyklusses. Die Nachhaltigkeit eines bohus zeichnet sich insbesondere durch ihre hohe ökonomische als auch ihre ökologische Qualität aus. Sie sind neben sozialen Aspekten die beiden Hauptsäulen unseres Systems. Bereits in der Planung beschäftigen wir uns mit dem Lebenszyklus des Hauses zu dem, neben der Nutzung und dem Betrieb, auch der Abriss und die Verwertung gehört. Der Holzrahmenbau bietet uns hier ideale Bedingungen, da am Ende der Kette alle Komponenten sich leicht voneinander trennen und aufgrund ihres Rohstoffes Holz gut verwerten lassen. Zur Nachhaltigkeit gehören für uns aber auch Faktoren wie das flächensparende Bauen und die Senkung des Energiebedarfs. Der Einsatz intelligenter und energiesparender Haustechniken bei gleichzeitig flächensparender Bauweise trägt erheblich zum Gelingen der Nachhaltigkeit bei. Ihre Betriebsmittel werden auf ein Minimum reduziert und es bleibt Ihnen genügend Spielraum für die schönen Dinge des Lebens.

Ökologisches Holzhauswas bedeutet das?

Nur wenige Menschen haben Erfahrungen wie gesundheitsfördernd es ist mit Naturmaterialien zu Bauen und zu Leben. Eigentlich müsste der Einsatz ökologischer Baustoffe ein gesetzlich verpflichtender Standard in jedem Neubau sein. Leider ist er es aber nicht und auch nicht alles was als ökologisch bezeichnet wird verdient diese Bezeichnung auch wirklich. Solche PR Aktionen bezeichnet man auch als greenwashing. Noch immer werben viele Anbieter mit ökologischen Häusern, in diesen Häusern werden aber Materialien wie z.B. PE Folien oder Mineralwolle zur Wärmedämmung verwendet, um nur zwei problematische Materialien genannt zu haben. Kann ein Material wie z.B. die Mineralwolle ökologisch sein wenn man deren Abfall in geschlossenen Müllsäcken als teuren Sondermüll auf der Deponie entsorgen muss? Ganz klar NEIN! Der Umstand dieser verwirrenden Kennzeichnung macht es dem künftigen Bauherren schwer zu entscheiden ob ein Hausanbieter wirklich ökologische Holzhäuser baut oder ob dieser Hinweis nur zum Zwecke der Werbung als Aushängeschild präsentiert wird. Fragen Sie nach und lassen Sie sich die Gütesiegel oder Bescheinigungen über die Inhaltsstoffe der verwendeten Materialien zeigen die in Ihrem Haus verwendet werden. Durchleuchten Sie alle Punkte der Bau-und Leistungsbeschreibung und urteilen Sie dann selbst wie weit der Grundsatz vom ökologisches Bauen zur Anwendung kommt. Zahlreiche unabhängige Gütesiegel oder wie z.B. auch die Informationsschriften der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., welche durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert wird, helfen Ihnen bei der Beurteilung. Nur wer sich umfassend und unabhängig informiert kann am Ende mit einem guten Gefühl wirklich gesund in einem ökologischen Holzhaus leben. „Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“ (Arthur Schopenhauer). Der oft praktizierte Ansatz billig vor gesund ist also gefährlich und langfristig teurer!

Ökologisch bauen – Gesund Leben, diese Kernaussage könnte auch umgekehrt stehen, denn wer sich bewusst gesund ernährt und lebt, der möchte auch ökologisch Bauen und Wohnen um sein Ziel zu vervollkommnen. Welche Maßstäbe man daran setzt, das muss jeder für sich entscheiden, wir von bohus können Ihnen auf dem Weg zum ökologischen Bauen behilflich sein. Aus unserer Jahrzehnte langen Erfahrung kennen wir beide Seiten des Bauens und können umfassend beraten. Durch regelmäßige Fortbildungen zum Thema sind wir immer auf dem aktuellen Stand. In Zukunft wird man neben der Beurteilung ob ein Baumaterial ökologisch, also wohngesund ist, auch den gesamten Prozess vom Anbau bis zur Herstellung betrachten. Die große Auswahl an Baustoffen erschwert eine Bewertung. Dabei ist es eigentlich ganz einfach wenn man nachwachsende, mineralische Baustoffe verwendet deren erforderlichen Zusätze man leicht bewerten kann.

Nach der Entscheidung im Jahre 1992 grundsätzlich nur Holzhäuser zu bauen haben wir ab 2005 entschieden ökologisch zu bauen. Nachdem wir erste Erfahrungen verlässlich sammeln konnten, wurden unsere Baubeschreibungen und die Konstruktionen unserer Holzhäuser Schritt für Schritt angepasst. Dieser fortwährende Prozess entwickelt sich auch jetzt noch laufend weiter. Neue, ökologische Materialien erobern den Markt, wir stehen diesen Entwicklungen offen gegenüber. Diese Entscheidung haben wir zum Wohl unserer Kunden aber auch zum Wohl der Handwerker getroffen die gerade im Zeitraum der Verarbeitung besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Ökologisches Bauen und hierbei insbesondere das ökologische Holzhaus ist eine Investition mit Wertsteigerung für die Zukunft. Heute vielfach noch belächelt, wird diese Art des Bauens in der Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ökologische Holzhäuser sind im Schnitt nur 5 – 10% teurer im Vergleich zum einfachen Standard. Diese Mehrkosten zahlen sich allein schon aus Sicht der Gesundheit aus, geringere Folgekosten für Beheizung und Pflege sind ein weiterer Aspekt. Ökologisches Bauen ist auch nachhaltiges Bauen, da Ökonomie und Ökologie im Einklang stehen. Wohngesunde, allergikergerechte, ökologische Holzhäuser baut bohus aus Überzeugung.

Generell gilt, nicht nur mit Holz kann man ökologisch bauen, auch andere Materialien sind dafür geeignet. Betrachtet man aber die Gesamtenergiebilanz eines Bauwerkes vom Rohmaterial bis zum fertigen Objekt, dann wird man schnell erkennen welchen Stellenwert das Holzhaus in dieser Bewertung hat. Im Gegensatz zu einer massiven Konstruktion die z.B. aus Poroton Steinen hergestellt wird, ist der Energieeinsatz für die Bearbeitung des Holzes äußerst gering! Mauersteine wie z.B. Poroton benötigen schon bei der Herstellung im Vergleich zum Holz große Mengen an Energie. Während durch den Abbau von Lehm und Sand die Natur zerstört wird, wächst in der kontrollierten Waldwirtschaft das Baumaterial stetig wieder nach. Im Holz wird während der gesamten Wachstumsphase CO2 eingelagert und mit dem Bau eines Hauses dauerhaft gespeichert. Allein aus diesen beiden Ansätzen heraus betrachtet stellt sich hier die Ökobilanz des Holzhauses als klarer Gewinner dar. Wir halten das Holzhaus für die Beste aller Lösungen, diese Entscheidung haben wir nach dem Studium vieler Veröffentlichungen getroffen. Für Ihre eigene Findung welchen Baustoff für Ihr Bauvorhaben geeignet ist sollten Sie sich auf Ihr Gefühl oder Ihre Vorlieben verlassen. Wer einen lebendigen Baustoff sucht, der Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlt, ist in der Regel ein Holzliebhaber. Als solcher ist man in einem Massivhaus womöglich unglücklich oder halt umgekehrt. Auf den anderen Seiten unserer Homepage haben wir ja schon einiges zum Baumaterial unserer Häuser geschrieben, dies bedarf keiner weiteren Ergänzung. Nachfolgend möchten wir aber auf weitere Komponenten oder Materialien hinweisen die nach unserer Meinung einen wichtigen Anteil zum ökologischen Bauen beitragen können.

Ist eine Lüftungsanlage überhaupt notwendig und warum reicht eine Lüftung mit Fenster nicht aus? Vorweg ganz klar, eine Lüftungsanlage ist in jedem Fall notwendig. Oft hören wir die Aussage von Mitbewerbern die behaupten „unsere Wände sind atmungsaktiv, wir benötigen keine Lüftungsanlagen“. Eine Wand ist keine Lunge, nur eine Lunge kann atmen. Unter dem Begriff Atmungsaktivität versteht man im Bereich von Wohngebäuden die Fähigkeit der Wand Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Dies passiert in der Regel nur bis zu einer Tiefe von 15 mm, welche der Putzstärke in massiven Gebäuden und der Stärke der Gipskarton oder Gipsfaserplatten in Holzhäusern entspricht. Folgt man den Anforderungen an die Raumlufthygiene, dann müssten Häuser ohne den Einsatz von Lüftungsanlagen bei einer üblichen Wohnnutzung in unzumutbaren Intervallen gelüftet werden. Neben hohen Energieverlusten ist auch der Aufwand in keinem Fall akzeptabel, der Einsatz einer ventilatorgestützten Lüftung also in jedem Fall empfehlenswert. Der Markt ist vielfältig, wir möchten nachfolgend aber nur zwei Lösungen vorstellen die unserer Ansicht in Frage kommen und die über eine Wärmerückgewinnung (WRG) verfügen.

 

Bei einer dezentralen Lüftung mit WRG, werden je nach Raumgröße einer oder mehrere Lüftungsbausteine je Raum in den Außenwänden montiert. Diese Bausteine bestehen aus einem Lüfter und einem Wärmetauscher. Die meisten dezentralen Lüftungen arbeiten im Wechsel von ca. 60-70 Sekunden. Befördern Sie verbrauchte Innenraumluft nach außen, dann wird ein Wärmetauscher (meist ein Keramikelement) in diesem Zeitraum aufgeheizt. Ändert sich die Drehrichtung des Motors, dann fördert der Lüfter Außenluft in den Raum hinein die dann durch das Wärmetauscherelement vorgewärmt wird. Zur Unterstützung der Lüftung werden in Nassbereichen wie Dusche, Bad und HWR reine Ablüfter eingesetzt. Die einzelnen Lüfter werden meist über eine zentrale Steuerung geregelt. Dieses System ist die günstigste Lösung einer Lüftung mit WRG, Nachteil - viele einzelne Lüfter (Abdeckungen innen und außen an den Wänden) und weniger Komfort, da Außengeräusche und Geräusche der Lüftung stärker wahrgenommen werden. Neben geringeren Anschaffungskosten ist auch der Aufwand der Wartung oder Reparatur als geringer einzustufen.

 

Mehr Komfort bietet dann der Einsatz einer zentralen Lüftungsanlage mit WRG. Über ein Rohrsystem sind Räume für Abluft (Bad, WC, HWR) und Räume für Zuluft (Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräume) mit einem zentralen Lüftungsgerät verbunden. In dem Zentralgerät befindet sich ein Wärmetauscher, der bis zu 90% der Wärme aus der verbrauchten Raumluft wiederverwerten kann. Er entzieht der Abluft die Restwärme und heizt dadurch die von außen zuströmende Zuluft auf. Für die Wärmerückgewinnung sind unterschiedliche effiziente Systeme am Markt erhältlich. Bei einer guten und fachgerechten Planung arbeitet diese Anlage leise, zuverlässig und ohne Hygienerisiko wenn die Vorgaben der Hersteller beachtet werden. Neben dem Komfortgewinn empfehlen sich diese Anlagen auch durch ihren Beitrag zur Energieeinsparung die trotz des elektrischen Aufwandes für die Lüfter in jedem Fall gegeben ist!

 

Welches die richtige Heizung in einem ökologischen Holzhaus ist, das lässt sich nicht so ohne weiteres beantworten. Im Prinzip gilt, wer eine gute thermisch gedämmte Gebäudehülle plant, der kann bei der Heizungsanlage sparen. Passivhauskonstruktionen kommen in der Regel ohne eine Heizung bzw. nur einem Minimum an Heizungsenergie aus. Hier ein teures System zu verbauen wäre vollkommen überflüssig. Ansonsten gilt, nachhaltig sollte das Heizsystem sein. Allein aus dieser Betrachtung sollte man sich gegen Öl- oder Gasheizungen entscheiden. Verbleiben nun also die Alternativen, Holz (Festholz, Pelletts oder Hackschnitzel), Brennstoffzellenheizungen oder Wärmepumpenanlagen. Welches die richtige der letztgenannten Heizungen für Ihr Haus ist, das hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist stets eine hohe Energieeffizienz, insbesondere bei den Wärmepumpen wird das Feld ganz klar von den Sole-Wasser-Wärmepumpen angeführt. Verfügen Sie über ausreichend Holz oder Buschwerk für Hackschnitzel, dann kann dies ein entscheidender Faktor für eine solche Heizung sein. Im Prinzip ist es also egal wofür Sie sich entscheiden, solange diese Heizung nicht fossil betrieben wird.

 

Beide Heizsysteme sind Flächenheizsysteme die mit geringen Vorlauftemperaturen auskommen und somit den Energiebedarf für die Heizung positiv beeinflussen. Heute werden überwiegend Fußbodenheizungen im Neubau eingesetzt. Für eine Fußbodenheizung gilt, in Beton eingebettet ist sie träge wenn es darum geht die Temperatur anzupassen. Große Betonmassen wie z.B. bei einer Thermobodenplatte bei der im Schnitt 10 cm Beton zu erwärmen sind, reagieren mit einer gewissen Verzögerung. Schnelle Temperaturwechsel kann ein solches System also nicht umsetzen, dafür ist es aber in der Lage durch die Massenerwärmung als Speicher zu dienen. Da die Temperatur an der Bodenoberfläche größer als an der Zimmerdecke ist (4-8°C) kann dies zu Inversionen führen die schubartig auf dem Boden abgelagerten Staub aufwirbeln. Trotz der geschilderten Nachteile wird dieses System am Häufigsten gewählt. Im Vergleich zur Fußbodenheizung kann bei einer Wandheizung der Heizbedarf reduziert werden. Oft werden in Räumen mit Wandheizungen schon Raumtemperaturen unter 20°C als angenehm empfunden, da die Wandflächen als Wärmestrahler dienen. Das Empfinden ähnelt einem Aufenthalt draußen in der Sonne. Selbst an einem kalten Wintertag frieren wir nicht, wenn wir der direkten Mittagssonne ausgesetzt sind. Man denke hier an die Bilder der Skifahrer die nur im Pullover ohne Jacke auf der Sonnenliege am Skihang liegen. Diesen Effekt des hohen Strahlungsanteils nutzt auch die Wandheizung. Im Vergleich zur Fußbodenheizung ist sie jedoch etwas teuer in der Herstellung.

Die Oberflächentemperatur eines Materials sollte warm sein bzw. sich warm anfühlen, da hohe Oberflächentemperaturen für ein angenehmes Raumklima sorgen. Auf den Fußboden übertragen bedeutet dies, Materialien die unsere Fußwärme schlecht auf das Material auf dem wir stehen ableiten sind dafür besonders geeignet. Hierzu zählen Teppiche, Korkfliesen oder Korkparkett, Weichholzdielen, Linoleum und Hartholzparkett. Fliesen, Estrich und Marmor leiten unsere Fußwärme leichter ab und verringern dadurch die Fußtemperatur was als unangenehm empfunden wird. Bei der Auswahl der Bodenmaterialien sollte man sich unbedingt auf verlässliche ökologische Gütesiegel wie z.B. Nature Plus verlassen, denn mehrschichtig verleimtes Parkett allein ist nicht ökologisch, insbesondere wenn es aus fraglichen, fernöstlichen Produktionsstätten stammt. Fragen Sie nach Gütesiegeln und dem Produktionsstandort und wie bei allen anderen Dingen kommt es hier auf verlässliche Nachweise an.

Die Beschaffenheit einer Wandoberfläche sollte in jedem Fall die natürlichen Eigenschaften der Konstruktion wie z.B. der Gipskartonplatte unterstützen. Oberflächen die eine Aufnahme von Feuchtigkeit unterbinden haben nur in direkt gefährdeten Bereichen wie z.B. der Dusche oder dort wo es zur Hygiene notwendig erscheint etwas zu suchen. Zusammen mit einer Fliese oder anderen wasserabweisenden Ausführungen schützen sie hier die Konstruktion. In den anderen Bereichen können Sie gerne darauf verzichten. Bleibt die Konstruktion hier in der Lage Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, dann unterstützt dies die Feuchteregulation im Haus. Unterstützen kann man dies durch besondere Materialien wie z.B. Lehm- oder Naturkalkputze. Die guten Eigenschaften des Lehms kannten schon unsere Vorfahren. Lehmwände sorgen für ein angenehmes Raumklima und sie unterstützen dabei die Raumluftfeuchte konstanter zu halten. Vom Lehmanstrich über den Lehmfeinputz bis zu speziellen Wandkonstruktionen mit Wandheizungen in Lehmputzen sind alle Varianten möglich, jedoch mit unterschiedlichen Eigenschaften.

Eine weitere Variante sind die schon angesprochenen Naturkalkputze. Sie haben vergleichbare Eigenschaften wie der Lehm und Ihnen wird die Fähigkeit zugesprochen Bakterien zu bekämpfen. Wände mit einem Feinputz auf Naturkalkbasis können in nahezu jedem Farbton aus dem Programm des Herstellers gestrichen werden. Aber Achtung bei der Auswahl des Kalkputzes! Auch hier wird stark greenwashing betrieben und die Putze mit chemischen Bestandteilen versetzt. Wir vertrauen daher auf die Produkte des Schweizer Herstellers HAGA der einen 100% reinen Naturkalkputz herstellt und schon seit 1953 einen Namen als Naturbaustoffhersteller gemacht hat.

Die Planung eines Einfamilienhauses erfordert viel Sachverstand und Erfahrung wenn es darum geht auch baubiologische Aspekte zu berücksichtigen. Ein ökologisch geplantes Holzhaus ist schon ein guter Ansatz für gesundes Bauen und Wohnen. Ein Haus zusätzlich auch nach den Regeln der Baubiologie zu planen, geht dabei noch einen Schritt weiter. Neben der Ökologie der Baumaterialien geht es bei der Baubiologie um die ganzheitliche Betrachtung zwischen Mensch und Wohnumfeld. Der Baubiologe handelt, so weit es ihm im konkreten Fall möglich ist, nach den 25 Leitlinien der Baubiologie. Sie umfasst die Bereiche Innenraumklima, Baustoffe und Raumausstattung, Raumgestaltung und Architektur, Umwelt, Energie und Wasser sowie den ökosozialen Lebensraum. Ist aber z.B. die Wahl schon auf ein Grundstück gefallen und es wurde gekauft, dann kann man aus baubiologischer Sicht keinen Einfluss mehr auf den ökosozialen Lebensraum nehmen. Die frühe Einbindung eines Baubiologen kann aus ganzheitlicher Sicht für den Erfolg eines Bauvorhabens also empfehlenswert sein. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden auch diese Aspekte bei der Planung unserer Häuser auf Wunsch zu berücksichtigen.

 

Ökologisches Holzhaus